Ausstellungs- und Filmvorführung im ÖGB
FÜR DAS KIND
Der Kindertransport zur Rettung jüdischer Kinder nach Großbritannien 1938/1939
Termin:
Montag, 17. März 2025
17.00 Uhr Ausstellungsführung mit Kuratorin Milli Segal
17.45 Uhr Filmvorführung „In eine fremde Welt“
Ort:
Ausstellungsbereich des Veranstaltungszentrum Catamaran
Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien
Kostenlose Veranstaltung
um Anmeldung unter kultur@oegb.at wird gebeten
Ausstellungsdauer:
04. März 2025 bis 30. Juni 2025
täglich von 08.00 bis 20.00 Uhr, Eintritt frei
Die Gedenkausstellung „Für das Kind“ hat auf ihrer über 10 Jahre dauernden Reise neben Wien, in Städten wie London, Prag, Ottawa, Pittsburgh und Washington DC Station gemacht. Ab 4. März 2025 ist sie im ÖGB Catamaran zu Gast.
Am 17. März laden wir zu einer Kurator:innenführung und danach zu der Filmvorführung des Dokumentarfilms „In eine fremde Welt -Kindertransport“ (Into the Arms of Strangers I Oscar für die beste Dokumentation 2000).
„Für das Kind“ erinnert an die Ankunft in London von 10.000 hauptsächlich jüdischen Kindern, im Alter von drei Monaten bis zum nicht vollendeten 17 Lebensjahr, zwischen 1938 und 1939. Auf diese Weise wurden sie vor der Verfolgung durch das Nazi Regime in Sicherheit gebracht. Diese einmalige Aktion wurde „Kindertransport“ genannt.
Für die meisten Kinder war die Abreise traumatisch. Für die Kleinen, die überwiegend die Umstände ihrer Ausreise nicht kannten oder nicht verstanden und oftmals glaubten, ihre Familie habe sie verstoßen. Die älteren Kinder und Jugendliche litten darunter, dass ihnen die Gefahr, in der die zurückgebliebenen Eltern, Geschwister und andere Verwandte schwebten, durchaus bewusst war, und sie ihnen nicht helfen konnten.
Nach dem Krieg blieben sehr viele Kinder bei den Pflegeeltern, denn sie waren, durch die Vernichtung des Großteils der europäischen jüdischen Bevölkerung verwaist.
Die fotografischen Arbeiten basieren auf einer Serie von Stillleben. Diese zeigen jene Dinge, die die Kinder auf ihrer Reise mitnahmen, als sie ihre Heimatländer Deutschland, Österreich und die ehemalige Tschechoslowakei mit dem „Kindertransport“ in der Zeit von Dezember 1938 bis August 1939 verließen. Die Arbeiten wurden von den Kuratorinnen Rosie Potter und Patricia Ayre zwischen 2000 und 2003 zusammengestellt. Ausgangspunkt dafür war der bei der „Reunion of Kindertransports“ in London von überlebenden „Kinder“ geäußerte Wunsch, ein Denkmal setzen zu wollen. Eine Serie von Inseraten ging durch die Jüdische Presse in Großbritannien und der USA, in denen darum gebeten wurde, dass Originalobjekte, die die „Kinder“ damals auf ihrer Zugreise mitnahmen, gesucht werden und an die Künstlerinnen geschickt werden sollten. Dieses Ansuchen traf auf große Resonanz. Jeder der 23 Drucke zeigt einen Originalkoffer, der von einem Kind vor über 80 Jahren getragen wurde, als es in eine ungewisse Zukunft fuhr. Diese persönlichen Schätze, die jedem Kind in einem der wichtigsten Momente seines Lebens mitgegeben wurden, zeugen von ihrer Vergangenheit. Von religiösen Hintergründen sowie von familiären, geographischen und kulturellen Einflüssen. Jeder Druck enthält einen kurzen Satz in der heutigen Handschrift des oder der Überlebenden, der sich aus persönlichen Darstellungen, Briefen, Telefongesprächen und Treffen mit Potter und Ayre entwickelt hatte.
Die Ausstellung ist in ihrer Form weltweit einzigartig!
Der Titel „Für das Kind“ wurde vom Inhalt des Koffers der Pauline Worner (geb. Makowski) genommen. Darin befinden sich 3 Kinderkleiderbügel auf denen die Worte „Fürs Liebe Kind“, „Dem Braven Kind“ und „Für das Kind“ stehen. (Rosie Potter, Juli 2014)